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Usbekistan – die Wüste lebt!

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Schon an der Grenze war uns dieses Land weitaus freundlicher gesinnt als Turkmenistan. Wir trafen Otto, alleinreisend in seinem Toyota Landcruiser. Hatten aber nur kurz Zeit um zu plaudern. Ein bisschen neidisch waren wir auf seinen Spaten, den er einfach an seinen Reserverad festgemacht hatte. Da konnte unser iranischer Klappspaten, den wir notgedrungen in Teheran kaufen mussten, da uns Klappi I entwendet wurde, so gar nicht mithalten.

Wenn man zu Hause erzählt wohin man fährt, kennen die meisten Leute noch den Iran, Turkmenistan oder gar Usbekistan, ähnlich wie die restlichen -stans ist den meisten kaum ein Begriff oder wie für uns vorher, ein weißer Fleck auf der Landkarte. Warum also wollen wir genau hier hin? Ganz zu Anfang unseres Blogs hatten wir es schon mal erwähnt: Viele Leute fragen uns, warum wir genau diese Route gewählt hatten. Endlich bekommt ihr eine Antwort. Vor ungefähr 30 Jahren, Conny war noch sehr jung, begab es sich, dass sich ihre Großeltern aufmachten, um eine dreiwöchige Rundreise durch Zentralasien anzutreten. Damals, zu Zeiten der Reiseproblematik als DDR Bürger, war eine Busreise bei den sozialistischen Freunden zum Glück gar kein Problem. Also reisten Oma und Opa von einem Highlight zum anderen. Mir liegt noch die Schwärmerei meiner Oma in den Ohren, wie wunderschön Bukhara und Samarkand waren. Da beide für mich unglaublich große Vorbilder sind (und ihre Schwärmerei von Kuba auch gestimmt haben), sollten also diese Highlights auch auf unsere Reiseroute.

Wenn ihr euch wenig oder nicht für Umweltthemen interessiert, überspringt bitte den nächsten Abschnitt!


Die Landschaft war immer noch karg, Wüste und Steppe prägten das Bild. Der einzige Fluss, der Amurdaya (beliebte Frage in Kreuzworträtseln) überquerten wir an der Grenze Turkmenistan – Usbekistan. Sehr groß und breit und ganz rot gefärbt fließt er dahin. Nur schafft er es nicht mehr bis zum Aralsee, so wie früher. Als Martin und ich früher im Geografieunterricht saßen und Hauptstädte, Länder und Gewässer büffelten, war der Aralsee der größte See der Erde. Inzwischen ist er ein Schatten seiner selbst. Nur noch 1/5 so groß, und ausgesprochen flach. Aber das hat keinen natürlichen Ursprung. Die Menschen, die in Usbekistan und Turkmenistan leben, wohnen in der Wüste, und um diese fruchtbar zu machen und Landwirtschaft zu betreiben, benötigen sie Unmengen an Wasser. Die Flüsse, die aus dem Pamir und umliegenden Gebirgen kommen und einst den Aralsee speisten werden in den Tälern abgeleitet. Dazu bauen die Menschen unglaubliche Wasserstraßen, Kanäle, Hebeeinrichtungen. Jeder Landbesitzer nimmt sich so einen kleinen Teil des Wassers. Betrachtet man das ganze mal per Satellitenaufnahme, sieht man dass das Wasser aus den Gebirgen (unten rechts), zwar die Täler in der Wüste schön grün macht, aber kein Wasser mehr im Aralsee ankommt.

Viel ist das ja nicht, denkt man, wenn man so einen kleinen Kanal pro Haushalt sieht. Wenn man aber mal die ganzen Ausmaße betrachtet, ergibt das schon ein ganz anderes Bild. Das umgeleitete Wasser versickert im Boden und schwemmt Dünger mit ins Grundwasser oder verdampft einfach aufgrund der großen Hitze. Und schon kommt kaum oder kein Wasser mehr im Aralsee an.

Der Aralsee vor 40 Jahren und jetzt

Ich weiß, ihr wollt hier unsere Erlebnisse nachlesen und nicht das pausenlose Gelaber über Wasserknappheit und Rohstoffe lesen. Aber uns ist das wichtig (geworden). Zuhause hat man alles, man dreht den Hahn auf, es kommt fließend sauberes trinkbares Wasser. Wir gehen in den Supermarkt, da steht alles an Obst, Gemüse, Milch und Fleischprodukten. Einfach zum Mitnehmen, recht günstig, ohne großen Aufwand. Wenn man aber mal sieht, wie es dort hin kommt, wo es unter welchen Voraussetzungen angebaut wird, wie die Menschen leben, die unsere Lebensmittel anbauen, da kommt man stark ins Grübeln.


Mal von der Wasserproblematik abgesehen, waren wir ganz gespannt, was uns erwartete. Wir fuhren zu allererst nach Bukara/Bukhara/Buxoro und was wir sahen war: Nichts. Eine relativ normale Wüstenstadt, überall Sand und schlechte Straßen, so wie wir es schon von vorher kannten. Zu erst besorgten wir uns natürlich wieder eine SIM Karte, denn ohne Internet geht ja bei uns bekanntlich nix. Dann fuhren wir nur wenige hundert Meter weite rund dort trafen wir erst ein Schweizer Paar mit einem tollen Allrad-Camper, mit denen wir eine Zeit klönten. Dann machten wir uns auf in die „Altstadt“ und wir konnten unsere Münder kaum schließen, so wunderschön restauriert war diese. Wenn man von 1001 Nacht spricht, dann muss es Bukara sein! Ihr könnt euch diese wunderbar verzierten Türme und Tore nicht vorstellen. Die Seidenschals in allen Farben die von Straßenhändlern angeboten wurden. Die großartigen Bauwerke die bereits Jahrhunderte und etliche Kriege überdauert haben. Es war wirklich wie im Märchen! Meine Oma hatte also nicht geflunkert und ich kann sie mir genau vorstellen, wie sie an den gleichen Stellen stand und nur sagte „Ach wie schön das ist!“.

Und weil ihr so tapfer bis zum Ende gelesen habt, bekommt ihr jetzt noch ein paar wundervolle Fotos, die leider der Schönheit gar nicht gerecht werden!

 

Klettern, Kultur und Gesang

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Entgegen der eigentlichen Planung den Wolkenwald in nördlicher Richtung zu durchqueren, machten wir also kehrt und folgten auf direktem Kurs der Straße Richtung Maschhad ohne einen kurzen weiteren Zwischenstopp am Kaspischen Meer. Die Landschaft wurde in dieser Region schon deutlich trockener, auch einige Salzseen fanden sich abseits des Weges. Aber etwas wirklich Spannendes passierte erstmal nicht weiter. Nach den ersten Wochen in diesem Land war uns das aber auch sehr recht mal wieder etwas Ruhe und Zeit für uns zu haben.

Zwei Tage vor Erreichen der großen Stadt im Nordosten welche auch Omid‘s Heimat ist, riefen wir ihn für eine Verabredung an. Seine Reaktion hatte uns etwas überrascht, denn er konnte sich nicht daran erinnern uns seine Nummer gegeben zu haben. Vielleicht gab es in den Bergen doch den einen oder anderen Wodka zu viel. Der Freude über unseren Anruf tat das allerdings keinen Abbruch. Mit reichlich Tipps für Sehenswürdigkeiten für die letzten paar hundert Kilometer machten wir uns auf zu unserem vereinbarten Treffpunkt. Wunderschöne Sandstein-Canyons mit reichlich Gelegenheit zum Sportklettern und ein paar historische Städten sorgten für Abwechslung.

Eine Begegnung ganz anderer Art hatten wir noch zwischendrin in Maschhad, als wir nichtsahnend im Stau in der Stadt an einer Ampel standen und uns so das bunte Straßentreiben anschauten. Gewürzstände an den Straßenrändern, viele Fußgänger und ein obligatorischer Rosenverkäufer. Auto um Auto ging es langsam vorwärts und wie ihr wisst, ist man mit Ernst nicht gerade in seiner Lieblingsumgebung, wenn man mitten im dicken Verkehr steckt. Wir beobachteten weiter und sahen, dass ein Mann aus seinem Auto stieg und zum Rosenverkäufer lief, eine Rose kaufte und dann… zu uns kam. Wir öffneten unser Fenster und er reichte uns die Rose herein mit den einzigen Worten „Welcome to Iran!“. Völlig verdattert saßen wir da, dankten im mehrfach und schwupp war er wieder in sein Auto gestiegen. Einmal mehr erlebten wir, wie Iraner Reisende mit offenen Armen empfangen, ohne sie jemals vorher gesehen zu haben oder irgendeine Gegenleistung zu erwarten.

In der Stadt angekommen, ging es eigentlich direkt wieder hinaus, denn wie ja schon erwähnt, gibt es für Iraner nichts Besseres als Camping. Und so fanden wir uns kurze Zeit später abseits der Stadt in einer nackten Hügellandschaft wieder, der Blick auf einen wunderschönen kleinen See gerichtet zu dem Ernst leider nicht runter fahren konnte. Das Gelände war dann doch etwas zu steil für ihn. Umringt von Omid‘s Freunden saßen wir auf unseren wunderschönen persischen Picknickdecken, grillten Lamm und Hühnchen, verputzten köstlichen Auberginenjoghurt und genossen die vielen Geschichten der netten Menschen um uns herum. Mit der untergehenden Sonne führte uns Omid wieder zurück in die Stadt. Unser neu gewonnener Schlafrhythmus der sich der Sonne angepasst hatte forderte uns schon lange auf den Weg ins Bett zu suchen, aber hier wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn es ging nicht zu einem ruhigen Schlafplatz, sondern in ein traditionelles Restaurant wo noch für Stunden weiter erzählt und gegessen wurde. Aber auch dieser Tag fand schließlich sein Ende in einer abgelegenen Straße unter einer Laterne. Der nächstmorgendliche Kaffee wurde durch eine Polizeikontrolle unterbrochen, wie so oft in diesem Land, aber wieder einmal eine sehr freundliche Begegnung aus der wir mit einer privaten Telefonnummer der Polizisten für Notfälle entlassen wurden.

Heute stand dann die Abholung der turkmenischen Visa auf dem Programm. Mit der ortskundigen Begleitung von Omid und Reza war es auch gar kein Problem das Konsulat zu finden. Die uns verbleibende Zeit in dieser Stadt wurde genutzt um Ernst mit zwei kleinen, aber wunderschönen persischen Teppichen auszustatten und den Holy Shrine zu besuchen. Noch nie etwas davon gehört? Wir auch nicht. Und wer dachte, dass der Vatikan schmuckvoll und prächtig ist, der wird bei dem Anblick dieses Bauwerkes sehr große Augen bekommen. Über eine Fläche von 10km² (Angabe vom Guide) erstreckt sich eine der zentralen Stätten des Muslimischen Glaubens. Ein Pilgerort, annährend auf der gesamten Fläche mit geknüpften Perserteppichen ausgelegt, verziert mit goldenen Torbögen, verspiegelten Sälen, und über und über mit kunstvollen Mosaiken verziert. Man hat keine Ahnung was einen erwartet wenn man aus der Tiefgarage über die Rolltreppe nach oben fährt. Daher hat es uns auch für die ersten Minuten komplett die Sprache verschlagen. Betreten werden musste der Holy Shrine natürlich nach Geschlechtern getrennt und Conny wurde das von Reza‘s Schwester geliehene Tuch (ja, der Kopf-Schal reichte hier nicht aus) erstmal ordnungsgemäß von den Frauen um den ganzen Körper gewickelt, sodass sie vernünftig gekleidet diesen heiligen Ort betreten durfte. Reza übernahm hier die Führung und hatte auf jede unserer unwissenden Fragen eine tolle Antwort. Endlich mal aus ersten Hand etwas über einen anderen Glauben zu erfahren wirft ein völlig neues Bild auf viele Dinge. Man wurde förmlich mitgerissen durch die Ehrfurcht der uns umringenden Gläubigen als man in einem Strom am Allerheiligsten vorbeigedrückt wurde. Wieder einmal nach Geschlechtern getrennt, war das Erlebnis bei den Frauen so, dass sich ein Schwarm Frauen direkt an den Schrein drückten, der über und über dekoriert war. Babies wurden hochgehoben und nach vorne gereicht, in den hinteren Reihen wurde auf dem Boden gesessen und gebetet. Ein unvergessliches Erlebnis war es auf jeden Fall, wenn auch befremdlich.

Wir hatten ja noch versprochen zu erzählen was Omid so besonders macht. Die folgende Nacht verbrachten wir in einer kleinen Schlucht im Norden der Stadt. Wir erreichten den Ort erst spät, daher versperrte die Dunkelheit uns den Blick auf die Felswände um uns herum, als jedoch Omid zu einem kehligen Gesang aus voller Brust ansetzte um auf Farsi (Persisch) über die Liebe zu singen, hallte es von den Wänden wieder in einer Weise die jedes Opernhaus erblassen ließe. Wir saßen zu dritt an einem kleinen Lagerfeuer, einer sang, zwei weinten. Wohl der berührendste Moment der ganzen Reise. Diese ehrliche Liebe zu seiner Kultur und seinem Land haben uns von den Füßen gerissen, denn jeder andere den wir bisher im Iran getroffen haben, wollte irgendwie weg in ein anderes Land. Nicht, dass Omid nichts zu kritisieren hatte, aber er hat die Schönheit des Landes für sich erkannt und gefunden. Unsere Darbietung deutscher Gesangskunst in Form eines alten Kanon (Hejo, spann den Wagen an) konnte da nicht wirklich mithalten. Unsere Sprache ist einfach nicht zum Singen gemacht. Des Nachts folgten dann auch wieder Omids Freunde der Einladung zum Camping, und so lachten, aßen und tranken wir bis in die späte Nacht hinein. Nach ein paar tollen Kletterrouten am nächsten Morgen und einer Tasse Tee im Zelt einer Bauernfamilie welche hier auch ihr Lager aufgeschlagen hatten, geleitete uns Omid in Richtung turkmenischer Grenze. Unterwegs wurden noch die Vorräte aufgefüllt wofür wir mal wieder nichts bezahlen durften, und so nahmen wir an einem kleinen See im Norden des Landes Abschied von einem ganz besonderen Menschen. Allerdings nicht ohne ihm das Versprechen abzuringen uns zu Hause zu besuchen. Wir hoffen er hält sich daran.

In der kleinen Grenzstadt besorgten wir uns noch schnell unsere eigene persische Picknickdecke. Ohne kann man einfach nicht richtig campen, haben wir gelernt 😉 Ab jetzt folgt Wüste, aber davon erzählen wir euch beim nächsten Mal mehr.

Freundschaft über den Wolken

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Für die letzte Nacht in Teheran wurden wir von unseren neuen Freunden in einen Park an der Nordgrenze der Iranischen Hauptstadt gelotst. Dass dieses Völkchen einen großen Hang zu Camping, Lagerfeuern und Geselligkeit hat, haben wir ja bereits erwähnt. Dass jedoch dieser Park auch so spät am Abend noch proppenvoll mit Menschen war und an jeder Weggabelung kleine Zelte standen und fleißig gegrillt wurde, damit hatten wir wiederum nicht gerechnet. An einem kleinen Parkplatz machten wir halt und unsere Freunde versicherten uns, dass spätestens in einer Stunde Ruhe einkehren sollte. Der tränenreiche Abschied und die gegenseitigen Zusicherungen sich so bald wie möglich wieder zu besuchen nahmen auch schon den größten Teil der Wartezeit auf Ruhe in Beschlag. Und ja, es wurde still um unseren Ernst. Vorerst. Denn nachdem wir uns gemütlich im oberen Stockwerk schlafen gelegt hatten und die ersten Traumfetzen den Tag Revue passieren ließen, riss uns ein ohrenbetäubender Lärm und eine schier unmenschliche Vibration aus dem Schlaf. Der ganze Ernst zitterte und dröhnte von etwas, das man persischen Techno nennen könnte. Wer glaubt, dass es keine jugendliche Autotuningszene im Iran gibt, weil hier ja alles so streng religiös und staatlich überwacht zugeht, der irrt gewaltig. Denn direkt neben uns zeigte ein Kleinwagen, dass man auch ein komplettes Auto in einen Resonanzkörper aller erster Güte verwandeln kann. Die campenden Familien waren allerdings wirklich weg, der Tausch war aber kein besonders guter. Wie Keanu Reaves in Mission Impossible glitten wir, so elegant wie Baumschlangen, vom Bett auf die Fahrersitze und nahmen Reißaus. Okay, fast so elegant zumindest. Als Dank für dieses freundliche akustische Wecken haben wir eine klitzekleine Rauchwolke aus Ernsts Auspuff hinterlassen und uns in den nächsten ruhigen Straßenabschnitt verkrümelt.

Die nächsten Tage hieß es nun Strecke machen und dabei möglichst viel vom Land zu Gesicht bekommen. Die tollen Erfahrungen der letzten Wochen setzten sich auch im Nordosten des Landes fort. Überall wo wir hinkamen wurden wir freundlichst begrüßt, wir wurden an tolle Orte geleitet, die wir uns unbedingt angucken mussten, wurden mit Lebensmitteln überhäuft… also ganz normales iranisches Verhalten, das wir hier nicht einmal annähernd wiedergeben, noch würdigen können. Wir waren einfach überwältigt.

Habt ihr schon einmal vom Cloud Forrest gehört? Es gibt da sicher mehrere Gegenden auf der Welt wo man den Nebel in den Wäldern unter sich aufsteigen sehen kann, aber so einen Ort zu finden, der direkt am Rande einer Wüstensteppe liegt, ist wohl doch was Besonderes. Über holprige Schotterstrecken bahnten wir uns unseren Weg hinauf in diesen kleinen Nationalpark, und plötzlich drehte sich die Welt auf den Kopf. Wo sonst dichte Wälder den Fuß eines Berges säumen und der Gipfel kahl erscheint, war es hier genau anders herum. Dichte, mit Tau besetzte Flechten hingen von den Bäumen herab, bunt blühende Stauden reihten sich an den Wegen auf. Überall ein Duft von frischen Kräutern wie auf einer Bayrischen Alm.

Ein sehr freundlicher junger Iraner stoppte uns unerwartet und erklärte uns mit Händen und Füßen, dass wir unseren Weg durch dieses kleine Gebirge lieber nicht fortsetzen sollten. Den Grund zeigte er uns lieber direkt und stiefelte mit uns um die nächsten Kurven. Ja, er hatte Recht, selbst ein richtiger Offroader hätte mit diesen ‚Straßen‘ seine Schwierigkeiten gehabt. Also blieben wir wo wir waren, nutzen die gewonnene Zeit für einen Waschtag, genossen die Aussicht und tranken Thymiantee mit unserem neuen Bekannten. Und endlich haben wir es mal geschafft einen Iraner zu uns einzuladen. Auch wenn er sich vielleicht etwas überrumpelt fühlte, als ihm ein Teller dampfender Eintopf vor die Nase gestellt wurde, gewehrte hat er sich immerhin nicht. Ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Eine der bemerkenswertesten Bekanntschaften unserer ganzen Reise machten wir auch auf diesem Berg, allerdings war uns die Tragweite zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ansatzweise bewusst. Ein alter Nissan Petrol, besetzt mit zwei jungen Männern und zwei jungen Frauen hielt an unserem improvisierten Campingplatz. Begeistert wurde sich unsere Geschichte angehört, das Auto unter die Lupe genommen, ein Freundschaftsarrak getrunken, unser Sticker auf den Nissan geklebt und die Telefonnummern ausgetauscht. Alles in allem keine 30 Minuten. Es wirkte wie eine der vielen kurzweiligen Begegnungen, aber man merkte schon, dass Omid jemand besonderes ist. Im nächsten Bericht erfahrt ihr dann auch, was ihn dazu macht.

Jubel, Trubel, Heiterkeit

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Auf dem Weg nach Teheran versuchten wir nun noch eine Nacht einen Platz zu finden, der einigermaßen ungestört und weg von der Zivilisation war. Aber zwischen der Hauptstadt Teheran und der weiteren Metropole Karaj etwas zu finden, ist uqasi fast unmöglich. Wir bogen links in Feldwege, versuchten es in Industriegebieten und auf Schotterwegen. Nichts funktionierte. Überall waren entweder Häuser, Menschen oder „Alles verboten“ Schilder. Fast hoffnungslos bogen wir in eine Straße die zu einem Steinbruch führte. Unsere letzte Hoffnung.An ein paar Häusern, die wenig einladend aussahen, vorbei und wir kamen an ein einsames Gehöft. Es sah aus wie eine kleine Farm. Eigentlich wollten wir hier nicht bleiben, aber es wurde schon langsam dunkel und wir mussten uns entscheiden. Wir suchten uns also ein kleines Eckchen an einem Wasserbecken. Und gerade als wir den Motor ausgemacht hatten, kamen die Besitzer des Hofes aus ihrem Tor. So ein Mist dachten wir. Entgegen unseres Gefühls, gingen wir positiv auf sie zu und fragten (wie wir ja gelernt hatten), ob es für sie ok sei, dass wir die Nacht hier in der Nähe ihres Grundstücks stehen würden. Der jüngere Mann sprach Englisch und stellte sich als Reza vor. Ich dachte nur bei mir: Och nö, so wie mein Masterarbeitsbetreuer! Aber dieser Reza war unglaublich nett und erlaubte uns nicht vor seinem Gehöft zu stehen, sondern zwang uns gerade zu, dass wir uns auf den Hof stellen sollten. Erstaunlich für uns, da er gerade dabei mitsamt Vater und eines Arbeiters ins Auto zu steigen und nach Hause in die Stadt zu fahren. Wir lehnten mehrmals ab, aber konnten uns dann sozusagen nicht mehr erwehren und parkten um. Er zeigt uns die Toilette und schloss den Bungalow für uns auf. Wir dürften alles benutzten und sollten doch drinnen schlafen, draußen wäre es doch so kalt. Wir lehnten wieder mehrmals ab, aber wie konnten wir nur? Reza war so unglaublich freundlich! In der Zwischenzeit hatte der fast ins Auto gestiegene Arbeiter schon ein paar Holzscheite genommen und im Bungalow ein Feuer angezündet. Die drei verabschiedeten sich und schwupp waren wir alleine auf einer iranischen Farm, durften ins Haus, wo das Feuer schon für uns brannte. Wir dachten, mehr geht nicht, das ist Gastfreundschaft wie wir sie uns in Deutschland unmöglich vorstellen können. Doch nach einer Stunde kam Reza wieder, seine Freundin Mary im Schlepptau und mit mehreren Tüten. Nun wurden wir verpflegt. Widerstand zwecklos. Er spießte ein paar Lammteile auf, Mary breitete die Decke vor dem Feuer aus und es wurde Brot, Jogurtsoße und Chips geöffnet. Dazu gab’s natürlich Arrak. Wir erzählten und schlemmten den ganzen Abend. Dabei erfuhren wir, dass Reza tatsächlich nur über englische/amerikanische Filme englisch gelernt hatte. Keinerlei Unterricht oder ähnliches, einfach durchs gucken. Wir waren geplättet. So viel Lernwillen und dann auch noch so gut sprechen zu können, einfach WOW. Am Ende des Abends waren wir alle gut gesättigt und Martin und ich mehr als nur leicht angesäuselt und wir zwei plumpsten ins Bett, während Reza und Mary sich wieder auf in die Stadt machten. Am nächsten Morgen konnten wir immer noch nicht fassen, was uns am vorigen Tag widerfahren war.

Noch in Teheran besuchten wir unsere neu gewonnenen Campingfreunde und wurden -zack- zur Familie eingeladen. Da standen wir nun, konnten und wollten nicht nein sagen, aber zu einer iranischer Großfamilie zu gehen ohne irgendwelche Verhaltensregeln zu kennen oder eine gemeinsame Sprache zu haben, würde doch an Martin’s und meine Grenzen stoßen. Aber hey, dazu waren wir doch unterwegs. Also rein ins Getümmel! Wir besuchten also Davoud und standen vor dem Anwesen seiner Familie. Ein mehrstöckiges Haus mit Laden, Werkstatt und Wohnräumen. Wir bekamen eine kleinere Führung durch den Laden und die Werkstatt wo etliche Mitarbeiter Bronzekronleuchter und -dekorationen herstellten. Der Hit im Iran, je prunkvoller, desto besser. Im Anschluss ging es hinauf ins Wohnzimmer. Im Iran haben wohlhabende Familie immer zwei Wohnzimmer. Eines für den Alltag und eines für besondere Anlässe. Wir waren also ein besonderer Anlass. Wir traten in einen riesengroßen Raum, in dem an sich nichts weiter war als viele Stühle, die vor den Wänden standen. Diese waren natürlich golden und mit schönstem Brokat bezogen. Wir trauten uns kaum darauf zu setzen. Uns empfing dort die Frau des Hauses, Davouds Mama. Conny reichte ihr die Hand und verneigte sich freundlich. Kurze Zeit später trafen die Schwestern mit Ehemännern und Kindern sowie der etwas zu lässige Bruder ein. Die Freude über ausländische Gäste war übergroß und Davoud übersetzte wie wild zwischen allen Beteiligten von Farsi auf Englisch und wieder zurück. Dann kam Martin dran mit der Begrüßung und reichte der Mama die Hand, die sie entschlossen nahm und schüttelte. Schallendes Gelächter aus allen Ecken des Raumes. Verwunderte Blicke unsererseits. Unser Freund klärte auf: „Iranische Frauen geben einem fremden Mann (alle außer Ehemänner) niemals die Hand.“ Martin war somit der erste und lief vor lauter Scham, Gelächter, und Raumtemperatur leicht rötlich an. Die Familie war aber unglaublich freundlich, aufgeschlossen und fröhlich, sodass das als kleiner Scherz am Rande verstanden wurde. Der Abend ging weiter mit wilden Gesprächen von einem zum anderen, tausenden Fragen an uns und Davouds Übersetzungskünsten. Manchmal tat er uns schon leid, weil er kaum eine Pause bekam.

Wir saßen dort und erzählten bis tief in die Nacht und am Ende des Abends nahm uns der Papa noch in die Familie auf. Dabei sagte er so wundervolle Worte, dass wir eventuell ein bis zwei Tränchen in den Augen hatten. Gegen vier Uhr morgens konnten wir uns unter Protest loseisen. Uns wurde das Gästezimmer angeboten doch wir bestanden auf unseren Ernst, da ja auch Laika noch dabei war. Die Eltern hatten uns so sehr ins Herz geschlossen, dass sie (obwohl Hunde unrein gelten ihrem Glauben) bereit waren, dass der Hund mit ins Haus dürfe. Wir schätzen dieses Angebot sehr, doch konnten wir uns darauf verständigen, dass wir mit Ernst in deren Garten übernachteten. Wir wurden dorthin eskortiert, aber nicht nur von unserem Freund, nein die ganze Familie (die noch wach war um vier Uhr morgens) setzte sich in zwei Autos und begleitete uns dorthin. Wir wurden für den nächsten Tag noch zum Mittagessen eingeladen, aber wir wussten schon, dass wir dann den ganzen Tag dort verbringen würden, also einigten wir uns auf ein Frühstück. Leider ging der Plan nicht auf, die Eltern die Uhrzeit entscheiden zu lassen und so saßen wir am nächsten Tag um acht Uhr morgens (ja, nur vier Stunden später) auf einer Picknickdecke zwischen Wildrosen und anderen wunderbar duftenden Blumen mit Davoud und seinen Eltern und ließen diesen wunderbaren Tag beginnen.

Wir bedankten uns noch eintausendmal für die freundliche Aufnahme in die Familie und den Abend und bekamen daraufhin prompt noch einen Begleitservice zu einer Autowerkstatt. Davoud’s Mama schloss im Ernst Freundschaft mit Laika, obwohl sie eigentlich sehr viel Respekt vor Hunden hat und sie und Conny erzählten mit Gesten und Handyfotos. Gegen nachmittags waren wir dann abfahrbereit Richtung Teheran Innenstadt. Wir durften aber nicht eher los, bis die Mama unserem Fluffi noch ein kleines, selbstgemachtes Kissen geschenkt hat. Martin uns ich waren am Kreischen vor Niedlichkeit!

Wir fuhren mit Davoud nach Teheran und er zeigte uns den Niavaran Palast, wo die Königsfamilie vor der Revolution vor 40 Jahren lebte. Wunderschön, modern und trotzdem königlich!

Wir ließen den Abend mit ihm und einer Freundin bei einem Essen am Darband ausklingen. Dazu stiegen wir eine sehr lange Treppe zu einem Berg hinauf. Seitlich war jeder Meter dieses Weges gesäumt von Restaurants mit allerlei Köstlichkeiten. Neben dem Fluss, über dem Fluss, in dem Fluss der durch die Schlucht floss, standen diese großen Teppichsofas, kleine Plateaus, ausgelegt mit einem Teppich, auf denen man gemeinsam sitzt und isst. Wir gingen ungefähr einen Kilometer bergan, bis es weniger Touristen gab und suchten uns eines der Restaurants aus. Wir bestellten Ab-Goosht, ein persisches Nationalgericht, von dem wir hörten, dass man dazu eine Anleitung bräuchte, um es zu essen. Zum Glück hatten wir ja Iraner dabei, die uns alles erklärten. Im Prinzip ist es eine Art Gulasch, serviert in einem Steintopf. Zuerst gießt man die Flüssigkeit aus in seine Schüssel und zerstampft dann mit einer Art mitgeliefertem Stößel die Festbestandteile, die im Steintöpfchen verbleiben. Es ist richtig lecker, aber selbst würde man wohl nie auf die Idee kommen, es so zu essen.

Die iranische Hauptstadt besuchten wir eigentlich wegen zweierlei Dingen. Einerseits wegen der Visumsbeantragung für Turkmenistan und andererseits um mal wieder eine Werkstatt zu finden. Besonders der erste Teil war extrem wichtig, da wir ohne Turkmenistanvisum einen ziemlich großen Umweg um das Kaspische Meer hätten machen müssen und wir uns zudem ziemlich hätten beeilen müssen, aus dem Iran wieder herauszukommen, denn unser Visum galt nur für vier Wochen, das Land ist groß und Ernst, na ihr wisst ja 😉 Also hieß es pünktlich an der Botschaft stehen und auf Audienz warten. Ja es war wirklich so. Die Botschaft befand sich in einer Stadtvilla, vor der schon einige Menschen warteten. Hereingelassen wurde aber niemand. Aber für uns nicht schlimm so konnten wir uns kurz mit Ursel und Janosch unterhalten, die wir vor der Botschaft trafen und in die gleiche Richtung wollten. Die Welt der Weltreisenden ist sehr klein! Man trifft sie alle entweder vor den Botschaften oder im Waschsalon wieder 🙂 Nach Belieben wurde nun eine Luke an der Seite des Hauses geöffnet und man konnte, wie auf einem Beichtstuhl kniend, sein Anliegen vortragen. Dass draußen eine Hauptverkehrsstraße war und man drinnen nur im Flüsterton mit einem sprach, half nicht unbedingt. Wie die Eichhörnchen hockten wir also nun vor der Luke, in der Hoffnung wenigstens ein paar Worte verstehen zu können. Nun ja. Glücklicherweise hatten wir uns schon vorher informiert, und wir wussten, was wir ausfüllen mussten und wie lange es ungefähr dauerte. Wir vermuteten dass der Herr so etwas wie Tuesday sagte und gingen kopfschüttelnd davon. Am Dienstag darauf riefen wir dann eine ominöse Nummer an, sagten unsere ominöse Nummer, nachdem eine Bandansage auch etwas ominöses gesagt hatten. Und siehe da, wir wurden zu jemand Ominösem persönlich verbunden, den wir nochmal zurückrufen sollten. Aber nach einigen hin- und her- sagte er uns dass unser Visum bereit sei und wir es abholen könnten. Puh, da hatte ja doch noch alles geklappt. Die Tage des Wartens verbrachten wir zwischen Teheran und Maschhad, denn in letzterem war es möglich das Visum abzuholen. Doch mehr davon, beim nächsten Mal.

Weiter entlang der Straßen im Iran

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Nachdem wir uns schmerzlich von unseren neu gewonnen Freunden verabschieden mussten, ging unsere (langsame) Reise weiter vom Kaspischen Meer Richtung Süden. Unser Ziel war Teheran, um dort die Turkmenische Botschaft zu besuchen, zwecks Visumerwerb, aber dazu später mehr. Wir verließen das Spaßparadies Rudsar und kämpften uns erst Richtung Ost und dann weiter in die Berge vor. Bei Erreichen der Dunkelheit versuchten wir uns ein ruhiges Plätzchen zu suchen, aber das ist im Norden des Iran nicht so einfach. Wie wir bereits schrieben ist alles voll mit Reis-, Tee-, Orangen- oder anderweitigen -plantagen und kaum ein Fleckchen ist unbewirtschaftet. Dennoch konnten wir einen kleinen Weg hinter einer Orangenplantage finden und quetschten uns so unauffällig wie möglich mit Ernst in eine kleine Parkbucht. Die Nacht verlief ungewohnt ruhig und wir hatten am Morgen eine wunderbaren Ausblick über das Tal und die Plantagen. Als wir gerade gemütlich gefrühstückt hatten, klopfte es an der Tür. Tür auf, drei Männer in einem Auto und einem Moped. „Hello, Sir, good morning! How can we help you?“ war natürlich wieder unsere erste freundliche Reaktion. Es stellte sich heraus, dass es der Dorfscheriff mit Assistenz und einem Dolmetscher war. Der mopedfahrende Übersetzer war wohl der Einzige dem sie habhaft werden konnten im Dorf, der wenigstens ein paar Worte Englisch sprach. Und so versuchten wir abermals mit Händen und Füßen klar zu machen, wer wir sind, woher wir kommen und dass wir absolut harmlos sind und eigentlich auch gleich aufbrechen wollten. Der Dorfscheriff verstand, kontrollierte trotzdem unsere Papiere samt Visum, war dabei aber unglaublich freundlich und wünschte uns nach 10 Minuten Geplänkel mit Händen und Füßen eine gute Reise und gab uns noch seine Telefonnummer, für den Fall, dass wir Probleme irgendwo hätten. Wir bedankten uns und packten unsere Sachen mit Ziel Teheran. Aber keine fünf Minuten später knatterte das Moped wieder und der Übersetzer kam mit einem riesengroßen Beutel Orangen vorbei, die er uns schenkte. Natürlich lehnten wir natürlich höflicherweise ab (mindestens dreimal im Iran, bevor man dann tatsächlich etwas annimmt) und nahmen sie dann dankend an. Wieder waren wir überrascht von dieser unglaublichen Gastfreundschaft und Höflichkeit! Wir gaben ihm noch unsere Internetadresse samt Facebook und Instagramaccount und bedankten uns nochmals. Der Hund wurde nochmal entleert und dann wollten wir den Motor starten, doch da kam der Übersetzer erneut und schenkte und eine kleine Tee- und eine Orangenpflanze im Topf. Wir wussten gar nicht was wir sagen sollten! Wir adoptierten sie natürlich und seither sind die zwei unser ständigen Begleiter. Wenn wir irgendwo stehen und es regnet, dürfen sie raus zum spielen und steigen wieder ein wenn es weitergeht. Mit den vielen Geschenken ging es aber nun wirklich weiter Richtung Teheran. Gerade auf der asphaltierten Straße angekommen, vibriert das Telefon. Unser Übersetzer hat sich extra für uns einen Instagramaccount erstellt und uns gelikt. Er schrieb, dass er traurig wäre, dass wir schon weg sind, er wollte uns noch Brot und Honig bringen. Martin und ich fingen beinah an zu weinen, da wir diese unglaubliche Herzlichkeit kaum fassen konnten. Und noch immer schreiben wir mit Esmail! Dankeschön!

Wie ihr vielleicht an unsere Anekdoten seht, schlossen wir das Land immer mehr ins Herz. Und das aufgrund seiner wunderbaren Menschen. Diese Herzlichkeit mit der Unbekannten begegnet wurde und diese absolute Ehrlichkeit dabei hat uns umgehauen. Wir sagten uns an diesem Tag, dass wir diese Eigenschaften unbedingt annehmen und weitertragen wollten.

Unser weiterer Weg führte entlang einer wunderbaren Straße voller Kurven (Sorry an die Leute hinter uns, also alle mindestens 1000, für die bestimmt drei Stunden Verzögerung. Ernst ist sich seiner Schuld bewusst!). Aber die wundervolle Landschaft war es wert. Wir übernachteten an einem See (Valasht Lake), so blau, dass er schon bei schlechtem Licht und ohne Sonne so aussieht, als wäre er gephotoshopped worden. Seht selbst:

Diese Nacht wurden wir sogar nicht gestört, sondern verbrachten sie in trauer Dreisamkeit. Am nächsten Tag erreichten wir Teheran und waren erstaunt, wie groß diese Stadt ist. Nach kurzer Internetrecherche fanden wir raus, dass dort über acht (in Zahlen: 8) Millionen Menschen leben. Geliebtes Berlin, du Dorf! Mit Ernst dort durchzunavigieren war wieder eine nervenaufreibende Sache, aber ging doch einigermaßen glatt. Unsere wichtigsten Ziele in Teheran: Die Turkmenische Botschaft und wieder mal ein Werkstattbesuch. Aber dazu im nächsten Beitrag mehr.

 

Ein Volk, in dem man sich irren kann

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Es gibt im Iran mehr zu beachten, als ein Kopftuch zu tragen. Etwas, was auf den zweiten Blick auch sehr offensichtlich ist, aber dennoch wenig bekannt. Die teilweise vernichtenden Blicke der stark verhüllten Frauen und die etwas zu freundlichen Augenkontakte der Herren lösten sich erst damit auf, als uns eine Dame ansprach und uns über Ihren Mann am Telefon erklären ließ, dass man als Frau auch den Po verhüllen muss, zweilagig. Wir haben uns schon über uns selbst geärgert, dass sowas Einfaches durch unsere Planung gerutscht war, denn in Ernsts Kleiderschrank war für diesen Zweck rein gar nichts zu finden. Aber wir hatten ja genügend US-Dollar dabei, die wurden ja in allen Reiseführern und Webseiten empfohlen. Das Iranische Finanzsystem ist eigenständig und man kann weder bei Banken, noch Geldautomaten an Geld kommen. Vom Einsatz der Visakarte brauchen wir gar nicht erst anfangen. Nun ja, und hier kam jetzt die Überraschung…

Am Tag unserer Einreise hat die Regierung das Wechseln von US-Dollar in allen Banken, Wechselstuben, etc. untersagt, um sich vor der Inflation zu schützen. So dumm wie in dem Moment, in dem uns der freundliche Banker darüber aufklärte, haben wir die ganze Reise noch nicht aus der Wäsche geguckt. Was nun? Umkehren nach Baku? Das könnte mit dem Rest der an der Grenze getauschten 100$ grade noch klappen. Immerhin ist der Sprit ja fast gratis… aber es sollte ja schon noch weiter gehen. Der Umweg über die Fähre nach Kasachstan war uns auch keine beliebte Option, und der Iran ist ja auch eines der Highlights unserer Reise. Dann nur fünf Tage im Land gewesen zu sein, wäre auch nix Halbes und nix Ganzes. Nach viel Gejammer wurden uns doch noch 100$ in der Bank gewechselt, mit denen wollten wir es bis nach Teheran schaffen und dort an der Botschaft um Hilfe ersuchen. Doch soweit kamen wir nicht.

Nicht weil mal wieder was kaputt ging, sondern weil uns jetzt die volle Wucht der iranischen Hilfsbereitschaft traf. An einer Tankstelle sprach uns ein junges Pärchen an, völlig begeistert von Ernst und unserer Reise. Sofort wurde alles in die Wege geleitet für uns Geld zu tauschen. Keine 30 Minuten später traten wir mit einer Plastiktüte voll Bargeld aus einer Bank. Ja, die Inflation schreitet wirklich schnell voran.

Doch ich sprach ja von Gastfreundschaft…Wie selbstverständlich wurde wir eingeladen uns den beiden und deren Gruppe von Couchsurfern über’s Wochenende zum Campen anzuschließen. Es ging hoch in die grünen Berge, weit ab von größeren Ortschaften, nebst einer winzigen Ortschaft. Hier standen schon mindestens 20 Zelte, voll besetzt mit freundlichen Gesichtern die alle begierig darauf waren zu erfahren, wer sich da von weit her in Ihre Mitte drängt. Was uns direkt als erstes in Auge stach… keine Kopftücher. Mitten im Wald, weg von neugierigen Blicken des Staates, waren die Menschen so wie sie sein wollten.

Viele Gespräche drehten sich darum wie es früher einmal war, als von 40 Jahren die Frauen noch in Miniröcken durch die Straßen gingen. Wo der Glaube nicht geherrscht hat. Ein richtiges Kribbeln lag in der Luft, man konnte fühlen, dass jeder hier sich eine Veränderung wünscht, aber auch, dass die Dinge, die man sich im Rest der Welt über den Iran erzählt einfach nichts mit dem Volk zu tun haben. Die halbe Nacht hindurch hatten wir viele tolle Gespräche und konnten das erste Mal etwas hinter die Kulissen blicken. Dort steht ein sehr stolzes, gebildetes, fleißiges und cleveres Volk, das nur auf seine Chance wartet der Welt zu beweisen, wer sie wirklich sind.

Diese traumhaften Berge verließen wir nur sehr ungern, aber unsere neuen Freunde wollten uns einfach mehr von Ihrem Land zeigen, daher ging es nach dem Campingaufenthalt wieder ab an die Küste des kaspischen Meeres. Hier schieden sich dann allerdings die Geister was man als schön empfinden darf, denn ein schöner Strand bedeutete für uns nicht unbedingt, dass man direkt an der Wasserlinie mit lauter Musik die Halbstarken in ihren Autos auf- und abfahren sieht. Auch nicht unbedingt, dass Motorglider mit waghalsigen Manövern über unsere Köpfe flogen… Aber wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden. Das Prozedere um Schwimmen zu gehen war uns auch etwas zu umständlich, denn in Badekleidung vom Strand ins Meer kann man als Frau in aller Öffentlichkeit natürlich nicht gehen. Stattdessen kann man sich aber ein Boot mieten, das einen ein paar hundert Meter aufs Meer hinaus fährt, von wo man unbeobachtet baden gehen kann. Gut, dass das Wasser eh zu kalt war…

Terror, Bomben, Zerstörung – der Iran

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Nach einem relativ kurzen aber umständlichen Grenzübergang waren wir also da: der Iran. So viel hatten wir vorher schon gehört, nun waren wir gespannt wie die Flitzebogen, was uns erwarten würde. Was uns zu allererst erwartete: Conny und der Hijab. Es war also Zeit, ein Kopftuch umzulegen. Ich bevorzugte einen dünnen Schal einfach um den Kopf gewickelt. Dieses Kopftuch brachte verschiedene Gefühlsphasen mit sich. Anfangs hielt sich ein „Eigentlich sieht es ganz hübsch aus, es macht die Frauen unglaublich interessant.“, gefolgt von einem „Hmpf, mir juckt der Kopf“ und über ein „Warum rutscht das immer so?“ zu einem „Was für ein Mist, es stört beim Wandern, man kann damit nicht unterm Auto liegen und schrauben und überhaupt, wer hat sich das ausgedacht?“ bis irgendwann zu einem „Arrrgh, was für ein Scheiß!“

Also mit Kopftuch tauchten wir ein in dieses geheimnisvolle Land. Die erste Stadt, Astara, ließen wir nach einem kurzen Sim-Karten-Kauf mit Abgabe der Fingerabdrücke schnell wieder hinter uns und fuhren an der azerbaijanischen Grenze gen Westen. Was schon im vorherigen Land begann, nämlich wieder Vegetation, ging hier endlich weiter. Wir fuhren in vielen Kurven die Berge hinauf und um jede Ecke wurde es grüner. Wahnsinn, wie man sich über Büsche, Bäume, Sträucher und einfach nur grün freuen kann! Während des Fahrens wurden wir mit wunderschönen Blicken über das kaspischen Meer, nach Azerbaijan und in die Berge belohnt.

Das Hochgefühl machten die vielen freundlich grüßenden und hupenden Autofahrer komplett. Wir passierten den Gebirgsstreifen am kaspischen Meer und da war es plötzlich wieder: viel Nichts. Vor uns eröffnete sich eine ziemlich große, ziemlich vegetationslose und ziemlich platte Hochebene. Wir fuhren über Ardabil um zu den nächsten Bergen zu kommen. Die Straßen wurden wieder schmaler, die Kreisverkehre, deren Regeln noch sehr unverständlich waren, wieder leerer und die Luft kühler. Waren es unter am kaspischen Meer noch schwüle 24 Grad, waren wir jetzt grade wieder am Gefrierpunkt. Und das innerhalb weniger Stunden. Eine Kurve noch und dann: alles weiß! Aber kein Schnee, sondern gefrorene Luftfeuchtigkeit. Alles war mit einer dicken Eisschicht umgeben, Die Bäume bogen sich unter der Last und man hörte dieses leise Knistern.

Wir suchten uns ein einsames Plätzchen und verbrachten dort die Nacht. Am nächsten Morgen kam die nächste Überraschung. Eis weg und darunter alles grün. Der Frühling war endlich da! Mit Kopftuch, Frühlingsgefühlen und endlich aufgeladener Simkarte ging es nun wieder Richtung Südost. Zurück über Ardabil Richtung eines großen Naturschutzgebietes. Es hieß zum ersten Mal tanken. Wir hatte vorher gehört, Diesel solle im Iran für Touristen schwierig zu bekommen sein. Nun gut, ran an die Tanke, Hände und Füße zur Kommunikation bereitmachen und probieren. Ohne Probleme steckte der Tankwart die benötigte Karte in den Automaten und der Ernst bekam den Tank voll. Bisher lief doch alles in diesem Land am Schnürchen! Also den Ernsti angeworfen und weiter geht’s nach Süden Richt…. Tröööööööööööööt! Das Geräusch war neu.

Reisen mit Hund – Vorbereitung, Reiseziel, Tägliches Leben

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Da stand er nun, der Plan auf Weltreise zu gehen. Aber an was musste man alles denken? Und vor allem, was ist mit dem Hund? Sechs Monate bevor es bei uns losgehen sollte, kam unser kleiner Sonnenschein namens Laika zu uns. Das bedeutete vor allem zwei Dinge: Erstmal häufige Pipi-Pause am Anfang und später so einiges an Umstellungen. Worauf wir alles geachtet haben, wollen wir euch heute mal erzählen.

Vorbereitung mit und ohne Hund

Bevor man mit seinem Wuff (oder auch Miez, wie wir unterwegs gelernt haben) losfährt, sollte man sich ausgiebigst an den Gedanken gewöhnen, dass man einiges, was als tierloser Reisender möglich war, gleich mal abhaken kann. Und, dass es einiges an mehr Vorbereitung benötigt, als wenn man alleine unterwegs ist.
Doch wie haben wir uns vorbereitet? Ehrlich gesagt, war unser Hund noch ziemlich jung (7 Monate) als es losging, daher war die Zeit der Vorbereitung gespickt mit Hundeschule (Human Dogs in Berlin), Grundkommandos üben und Basis-Tierarztbesuche wahrnehmen. Wie sollte man so einen kleinen Hund auf etwas vorbereiten, wovon man selbst also nur eine vage Ahnung hatte.

Das wichtigste war also:

  1. Überlegen wo es hingehen soll.
  2. Einreisebestimmungen in Erfahrung bringen
  3. Nötige Impfungen / tierärztliche Vorsorge treffen
  4. Dem Hund Auto fahren beibringen und lernen an Grenzübergängen und Kontrollen niedlich zu sein

Die Wahl des Reiseziels

Bei der Wahl des Reiseziels ist man mit einem Vierbeiner von nun an stark an diesen gebunden. Man sollte sich also einerseits fragen:

Möchte ich meinem Hund eine lange Auto/Zug/Bus/Flug-Reise zumuten?
Ist mein Hund körperlich schon/noch so fit, dass er das mit gutem Gewissen schafft?
Hat der Hund Spaß am Reisen mit euch?
Könnt ihr euch während der Reise ausreichend (kommt auch auf die Rasse an) und hundegerecht um ihn kümmern?

Unsere Weltreise sollte also einmal von Berlin nach Boston Richtung Osten gehen. Durch Länder, in denen weder wir, noch Bekannte schonmal waren. Also der absolute Weg auf Abwegen. Das bedeutete, dass man einserseits die Sprache nicht spricht und eben die Einreisebestimmungen nicht erfahren kann oder aber, dass man an Grenzen steht und sich einfach nicht verständlich machen kann, dass der Hund gesund ist. In unserem Fall haben wir sämtliche Foren, Regierungsseiten und den Google Übersetzer gequält, bis wir für alle Länder die Einreisbestimmungen erfahren hatten. Unsere geplanten Reiseländer waren die EU, Türkei, Georgien, Azerbaijan, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadjikistan, Kirgisistan, Kasachstan, Russland, Mongolei, Japan, USA, Kanada. Beim Klick auf das jeweilige Land kommt ihr zu den von uns gefundenen Bestimmungen.

Nachdem ihr nun wisst, wo es hingeht, und was euer Hund braucht, um stressfrei einreisen zu dürfen, führt der nächste Weg zum Tierarzt. Erzählt ihm von eurem Vorhaben! Unsere Tierärzte in der Tierklinik Oerzen fanden das alles sehr spannend und haben uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Falls ihr also in Norddeutschland wohnt, geht dort unbedingt vorbei, sie sind großartig und  auf Hunde spezialisiert! Für unsere Reiseländer brauchte Laika lediglich eine gültige Tollwutimpfung, dazu haben wir noch eine Wurmkur mitbekommen, die wir alle drei Monate anwenden und Floh-, Mücken- und Zeckenschutz (in Tablettenform) die einen Monat Wirksamkeit haben. Bevor wir losgefahren sind, haben wir uns noch einen EU-Heimtierausweis ausstellen lassen (er ist auf verschiedenen Sprachen, leider nicht auf Russisch) und einen sogenannten Tollwut-Titer-Test machen und in den EU-Heimtierausweis eintragen lassen. Letztgenannter ist nicht gerade billig, aber ein zertifiziertes Labor stellt die Wirksamkeit der Tollwutimpfung fest. Dieser wird fast überall auf der Welt anerkannt und hilft dabei wieder zurück in die EU zu reisen.

Die Hundeapotheke

Als Übermutter des kleinen Schnuffelwuffs hatte ich Sorge, dass dem Hund unterwegs etwas passiert und wir ihm dann keine schnelle Hilfe zukommen lassen können, da andere Länder eventuell kein gut ausgebautes Tierarztnetz haben. Also habe ich eine kleine Reiseapotheke zusammengestellt. Folgende Sachen sind darin gelandet:

Grenzübergänge meistern

Obwohl man sich vor der Reise ausreichend mit den Einreisebestimmungen der einzelnen Länder auseinandergesetzt hat, kommt es an der Grenze dann doch meist anders. Die meisten Grenzübergänge hat Laika einfach als süßer Beifahrerhund passiert. Die Grenzbeamten haben sie gestreichelt und niedlich gefunden, aber niemand hat gefragt. Aber manchmal wird eben doch kontrolliert. Dann wird geschaut, ob der Hund wirklich der Hund ist, wie im EU Heimtierausweis beschrieben. Dazu sollte auf jeden Fall ein Foto eures Vierbeiners im Pass kleben und er muss gechipt oder sichtbar tätowiert sein. Meistens hat niemand an den Grenzen ein Chiplesegerät. Für längere Reisen empfehle ich also euch selbst ein günstiges zu besorgen (so wie dieses). So gibt es keinen Ärger an der Grenze.

Training

Wenn ihr mit eurem felligen Mitwohner unterwegs seid, denkt daran, dass es auch für ihn eine große Umstellung ist. Er ist entfernt von seiner gewohnten Umgebung, der Tagesablauf ist anders und überall wo er hinkommt sind neue Gerüche und Eindrücke, die er noch nie wahrgenommen hat. Vielleicht seid ihr auch in einem Gebiet, in dem Hunde nicht gern gesehen werden oder sogar gefürchtet. Es gibt eben auch Länder, in denen Hunde als unrein gelten (Islam). Das Anspringen, Ablecken oder nur Berühren gilt als Affront. Gebt eurem Tier also Zeit sich an die geänderten Umstände zu gewöhnen. Vielleicht hört er die ersten paar Tage nicht mehr gut, schläft sehr viel oder führt einfachste Kommandos nicht mehr aus, die sonst wunderbar geklappt haben. Habt Geduld! Geht wieder ein par Schritte zurück. Aber vor allem, nehmt ihn an die Leine, wenn er keinen sicheren Rückruf kann.

Tägliches Leben

Genau wie zu Hause, sollte der Hund auch unterwegs eine Routine haben. Das muss kein Futter auf die Minute pünktlich sein, aber der morgendliche Spaziergang nach dem Aufstehen oder bestimmte Kommandos bevor es Futter gibt. Das hilft ihm, sich zu orientieren und einzugewöhnen. Wir machen es so, dass einer von uns mit dem Fluff direkt nach dem Aufstehen eine kleine Runde geht. Wenn das Menschenfrühstück, bzw. -abendessen fertig ist, bekommt der Hund sein Futter. Mittags oder – wenn es zu warm ist abends – gehen wir eine große Runde. Das machen wir aber immer wenn es noch hell ist, sonst ist Laika etwas unsicher. Vor dem Schlafengehen gibt es nochmal eine schnelle Pipi-Runde. Wann immer es möglich ist, nehmen wir sie mit. In Supermärkte und in Kletterhallen darf sie natürlich (leider) nicht, aber sonst ist unsere Maxime: Ohne Hund, ohne uns! Da lassen wir dann auch mal Sehenswürdigkeiten aus.
Versetzt euch im täglichen Leben auch mal in seine Lage. Unterschiedliche klimatischen Bedingungen empfindet auch euer Wautz manchmal als unschön. Laika hat zum Beispiel langes, dichtes, schwarzes Fell. Sobald sie beim Autofahren in der Sonne liegt (und mag es draußen noch so kalt sein), ist ihr sofort zu warm. Daher haben wir einen Lüfter, der nur für sie ist. Außerdem solltet ihr immer (auch während des Fahrens) dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung stellen. Wir haben dafür diese Flasche und diesen Trinknapf immer im Staufach vorn dabei. Achtet auch gerade beim Fahren darauf, dass euer Hund einen sicheren Platz hat, also angeschnallt ist, nicht wegrutschen kann und sich sonst nicht bei dummen Gedanken verletzen kann. Laika sitzt bei uns vor auf dem Mittelplatz, hat immer ein Geschirr (so eins) an und ist angeschnallt (damit). Wichtig ist auch, dass ihr den Hund beruhigen könnt, wenn das Auto ungewohnt rumpelt und sich bewegt. Menschliche Nähe tut ihm  so gut.

Und der allerwichtigste Punkt kommt zum Schluss: Habt Spaß! Ihr liebt euren Vierbeiner, also schnappt ihn euch und sein Bällchen und ab auf die nächste Wiese, Strand, Berg, was auch immer in der Nähe ist. Soviel Zeit, eine Bindung aufzubauen, wie während des Reisens werdet ihr nie wieder mit eurer Fellnase haben und diese Zeit mit euch wird er lieben!


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