Wenn jemand plant, eine einjährige Weltreise in einem Wohnmobil zu machen, kommt er zu dem Punkt, an dem er darüber nachdenkt, was für ein kleines Haus man braucht, oder besser, was man selbst braucht und in diesen winzigen Raum passt.
Das richtige Auto als Basis finden
Während der Autofinde-Phase war ich noch alleine auf der Jagd nach dem Weltreise-Traum, also habe ich mich entschieden, welche Eigenschaften für mich essentiell sind. Nach mehreren Gesprächen mit meinen Mitarbeitern kamen vielen Ideen auf und ich begann nach einem Auto zu suchen, das folgende Eigenschaften hat:
- Kopfraum. Nachdem ich ein paar Monate auf einem Boot gelebt habe, wo ich nicht aufrecht stehen konnte (und ich bin nicht super groß), war das eine sehr wichtige Sache. Also suchte ich ein Auto mit einem Hochdach.
- Bad. Privatsphäre ist eine Sache, auf die ich kaum verzichten kann, also brauche ich definitiv einen Platz, um Frauensachen zu machen und für den Fall, dass ich mich mit meinem Mitreisenden streite. Ich kann dann einfach die Tür schließen und für mich selbst sein.
- Kompaktheit. Nachdem ich Geschichten über das Finden von Parkplätzen, das Fahren durch Städte und das Lesen von Brückenhöhenbegrenzungsschildern gehört hatte, wollte ich, dass das Auto so kompakt wie möglich ist.
- Einfache Technologie. Wenn man unterwegs ist, hat man manchmal keine andere helfende Hand als die eigene. Deshalb sollte das Auto ziemlich alt sein, was bedeutet, dass nicht zu viel Elektronik drin ist (ich bin ganz schlecht mit Stromsachen, am besten repariere ich die Dinge mit einem Hammer).
- Hochbett. Ein kompaktes Auto zu haben, und trotzdem noch eine Menge Platz zu wollen, bedeutet, dass man den sperrigsten aller Gegenstände eines Wohnmobils irgendwo anders haben muss als unten, wo man lebt, es sei denn, man möchten wirklich jeden Tag das Bett machen. (nein!)
Mit diesen Aspekten ging ich auf die Suche nach (bezahlbaren) Wohnmobile. Was ich fand, war der Volkswagen LT28 Florida, der genauso kompakt war wie ich mir vorstellte, mit der oben genannten Ausrüstung und so alt, dass ich mich fragten musste, ob er noch eine Dampfmaschine hat.

Nach fast einem Jahr der Suche fand ich dieses hübsche Juwel zu einem (fast) angemessenen Preis. Als zuverlässiger Freund habe ich ihn Onkel Ernst getauft.
Meine Mama wünschte mir vor allen wichtigen neuen Lebensphasen Glück, wie zum Beispiel vor der Grundschule, dem Gymnasium, meinem ersten Job, zur Universität und so weiter. Sie sagte dann immer: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.“ Mit dieser neuen Lebensphase entschied ich, dass JETZT die Ernsthaftigkeit wirklich beginnt, die in diesem Fall ein wenig Vorglühen und Choke benötigt und zu einer enormen Abgaswolke führt.
Wir haben dann einige Testtouren gemacht und festgestellt, dass er fast perfekt war. Fast? Ja, weißt du, es gibt immer Raum für Verbesserungen. Also haben wir einen Plan erstellt, welche Dinge wir ändern, aufwerten oder neu aufbauen mussten. Um dir deinen Samstagabend zu retten, füllt diese Odyssee dann einen der nächsten Blogbeiträge.