Allgemein

Ausrüstungsliste

🇬🇧

Wir haben bisher viele Fragen bekommen, was für uns denn essenzielle Ausrüstungsgegenstände für unsere Weltreise sind. Aufgrund unserer (luxuriösen) Situation einen Camper zu besitzen, ist es einfach, aber es geht auch recht schnell, ziemlich viel mit zu nehmen. Gerade am Anfang und in der Vorbereitungszeit haben wir eine Menge Dinge auf eine Liste geschrieben, die wir unbedingt mitnehmen wollen. Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr konnten wir schon sehr gut feststellen, welche davon sinnvoll sind und welche besser zu Hause geblieben wären.

Mobiler Router

Gaaaaanz wichtig für uns Internetjunkies ist auf jeden Fall ein Gerät, was uns überall auf der Welt mit Internet versorgt. Dazu haben wir diesen praktischen Router von Huawei gekauft. Tatsächlich ist er großartig, besserer Empfang als unsere Smartphones, der Akku hält sehr lange und man kann ihn notfalls als Powerbank benutzen.

Campingstühle

Für unser verbessertes Outdoor-Sitzgefühl wollten wir auch nicht auf Campingstühle verzichten, da aber Platz meist das entscheidende Kriterium beim Van ist, suchten wir nach sehr kleinen Packmaßen. Wir fanden diese hier von trekology. Erstaunt waren wir, als wir das erste Mal wirklich in den Stühlen saßen. Aber nicht etwa negativ! Trotz geringer Höhe und kleinen Sitzflächen, passen sie sich optimal unseren Körpern an und sind extrem bequem!

Grill

Da wir den Luxus haben, eine festverbaute Gasflasche unser eigene nennen zu können und wir niemals „Nein“ sagen können zu Gegrilltem, musste ein kleiner Koffergrill von Dometic auch noch ins Gepäck. Er ist sehr funktionell, man kann auch auf ihm kochen!

Werkzeug

Da wir außerdem wussten, dass es nicht nur die tollen Seiten bei so einer Weltreise gibt, sondern sehr oft auch etwas kaputt gehen würde, packten wir noch diesen allumfassenden Steckschlüsselsatz ein. Wir haben ihn wirklich oft gebraucht und er hat alles, was das Schrauberherz begehrt. Bis auf eine zweite 30er Stecknuss (Die LT-Fahrer unter uns, wissen wovon wir sprechen).

Für Fahrten durch entlegene Gebiete, wie die Mongolei, wollten wir so autark wie möglich sein, also packten wir auch noch einen Kompressor ein. Für unseren LT musste er ziemlich stark sein und Drücke bis fast fünf Bar aufbauen können. Bisher hat er sich gut bewährt, vor allem auch zum Aufblasen eines Kayaks (Wovon wir aus Sicherheitsgründen natürlich dringend abraten würden, ihr wisst ja…)

Und für die ganz Hartgesottenen unter euch: Ja, wir haben auch eine Akku-Flex/-Bohrer mit. Unglaublich toll! Und ein Gerät was man mal wieder für alles und überall gebrauchen kann. Wenn man einen Mann fragt.

Licht

Wirklich begeistert waren und sind wir von unseren Taschenlampen. Ja, wir haben sie gesponsort bekommen, aber dennoch schreiben wir dies aus voller Überzeugung! Die Lampen von Nitecore sind nicht nur unglaublich hell und machen die Nacht zum Tag, nein, sie sind auch per USB aufladbar und der Akku hält sehr lange! Zum Bären vertreiben, nachts unter dem Auto schrauben, als Tischbeleuchtung oder für die nächtlichen Pipi-Runden einfach perfekt.
Einfache Taschenlampe, Stirnlampe Spot, Stirnlampe flood, Campinglampe

Wasser & Küche

Für das Filtern von unsauberem Wasser habe wir den Katadyn Filter mit. Er ist nicht der schnellste, aber wer hat es schon eilig auf einer Auszeit!

Kurz vor Abfahrt zu unserer Weltreise sind wir auch noch zufällig auf diese Falt-Utensilien gestoßen. Mega begeistert sind wir vom Eimer, den man immer mal brauchen kann, sei es um Wasser ins Auto zu füllen, den Hund und/oder das Auto zu waschen, oder sich mal ein Fußbad zu gönnen. Dazu können wir auch noch die Falt-Schüsseln und das Falt-Sieb von Outwell empfehlen.

Und dann gibt es da noch unsere mobile Waschmaschine. Eigentlich eine große, wasserdichte Tonne, in die wir unsere Wäsche reinlegen, dazu zwei Waschbälle, etwas biologisch abbaubares Waschpulver und den Rest die Rumpelstraßen machen lassen. Es wird natürlich nicht klinisch rein, aber macht doch einen sehr guten Job unterwegs. Keine Wartezeiten auf den Laundromaten, keine teure chemische Reinigung.

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber zeigt die Dinge, die uns am praktikabelsten vorkommen oder am meisten am Herzen liegen (siehe Steckschlüsselsatz). Ihr findet wir sollten noch mehr in diese Aufzählung mit aufnehmen? Schreibt uns eine Mail oder einen Kommentar!


Alle von uns eingesetzten Links führen zu Produkten auf Amazon. Wir würden uns freuen wenn ihr auf unsere Empfehlung hin, diese erwerbt. Dafür erhalten wir von Amazon ein kleines monetäres Dankeschön, euch kostet es rein gar nichts extra. Unterstützt unsere Reise mit ein paar Klicks und unser lebenslanger Dank ist euch sicher!

Rumänien – das Ende

🇬🇧

Wie ihr vielleicht bisher erahnen konntet, hat uns Rumänien bis dato nicht überzeugt gehabt. Falls nicht, hole ich euch das nochmal kurz ins Gedächtnis: Müll.
Es war also Tag 3 in Rumänien und wir starteten aus dieser verschneiten Winterlandschaft Richtung Bran. Bran. Genau, wer kennt es nicht. Wir wollten zum Schloss Bran, da es das „Dracula-Schloss“ genannt wurde aufgrund der großen Ähnlichkeit im gleichnamigen Roman. Wir fuhren also tiefer in die Karpaten und Ernst kämpfte sich tapfer die Serpentinen hoch. Zweiter Gang, mein bester Freund. Wir kamen durch entlegene Dörfchen und tiefe Wälder, es hatte schon etwas mystisches, was zu Dracula passte. Knoblauch hatten wir vergessen, Vorbereitung ist doch alles… Dann fuhren wir nach Bran ein und tata! Ein Touristendörfchen erster Klasse. Vorbei mit der ländlichen Beschaulichkeit. Restaurant, Souvenirs und Parkplatzwächter an jeder Ecke. Aber ok, wir wollten uns das Sagen umwogene Schloss trotzdem anschauen. Gesagt, getan. Am Eingang dann aber: „Big dog no possible“. Laika ist also inzwischen ein big dog. Sie fühlte sich geschmeichelt und wir zogen wieder ab, hatten wir uns geschworen nur dort hineinzugehen, wo auch unser Fluff mitreindurfte. Vor dem Eingang des Schloss wurde Conny noch von einer vom Dachlawine eiskalt getroffen. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, aber es passte in unser Bild von Rumänien. Da wir nun schon für zwei Stunden ein Parkticket gekauft hatten schlenderten wir noch über den Touristenmarkt und kauften Räucherkäse und – jetzt kommt’s – handgewebte und -gestrickte Partner-Schafs-Woll-Pullover. So langsam werden wir doch zu einer Person.
Wir fuhren dann weiter in die Karpaten und fanden oberhalb eines kleinen Dorfes ein tolles Plätzchen wo wir (wieder im Schnee) übernachten wollten. Der Sonnenuntergang in den Bergen war herrlich, die Gipfel funkelten und schienen in allen Rot- und Orangetönen. Wir waren gerade dabei schlafen zu gehen, da hupte es und ein Auto fuhr mehrmals um uns rum und zog wieder ab. Wer sollte das sein? Eine halbe Stunde später klopfte ein Mann mit einem riesengroßen Hütehund (der hatte bestimmt 75 cm Höhe). Wir öffneten erfurchtsvoll die Schiebetür eine Standpauke für falsches Parken erwartend, und der Mann fragte entgegen aller Erwartungen: „Problem?“ Wir winkten ab. Was für eine nette Geste! Der Mann wohnte wohl etwas 200 m weiter und dachte wir hätten ein Problem mit dem Auto und wollte lediglich seine Hilfe anbieten. Wir antworteten mit „Camping“ und er verstand uns und erwiderte „Ah, camping, camping!“ und zog wieder von dannen. In dieser wunderbar klare Bergluftsnacht mit tollen Sternen am Himmel fielen wir in tiefen Schlaf.
Die nächsten zwei Tage machten wir Strecke und fuhren aus den Karpaten raus über Ramnicu, Pitesti und Slatina. Dort übernachteten wir, bevor es dann weiterging um schnellstmöglich nach Widin in Bulgarien zu kommen. Auf dem Weg fanden wir immer wieder alte abgestellte Flugzeugwracks. An einer Stelle hatte jemand drei davon zusammengestellt und wohnte darin. Unser Resüme zu Rumänien: Nicht nochmal.

Wann beginnt eine Reise?

🇬🇧
Endlich, wir fahren. Nicht mehr nur die kurzen Fahrten um Besorgungen zu machen oder wichtige Dinge zu erledigen. Nein, diesmal geht es endlich los. Es fühlt sich noch gar nicht echt an. Wir fahren durch Berlin, Connys Heimatstadt. Die Gegend ist vertraut, die letzten Besorgungen sind Handlungen, wie man sie im täglichen Leben macht. Aber heute ist der Tag. DER Tag. Heute. Wir fahren los auf unsere Weltreise.

War das nun der Beginn? Wir haben so lange auf dieses Ziel hingearbeitet, das Projekt „Ernst“ vorangetrieben und die letzten Tage und Wochen hing es um nicht anderes mehr, dass man sagen kann, die Reise hatte schon längst begonnen.

Aber wann genau war das? War es der Zündfunke der Idee eine Weltreise zu machen? War es der Kauf von Ernst, unserem Camper? War es der Beginn des Umbaus unseres VW LT Florida? Vielleicht beginnt sie auch erst beim Passieren von Meilensteinen wie Georgien, Kasachstan, die Mongolei oder bei Ankunft in Boston? Oder war es heute 11:28 Uhr, als wir vom Parkplatz bei Connys Eltern rollten?

Wir haben festgestellt: Ganz egal, wie man einen Reisestart definiert, jede noch so große Weltreise beginnt mit dem Lösen der Handbremse.

Mit welchem Auto sollte ich auf eine Weltreise gehen?

🇬🇧

Wenn jemand plant, eine einjährige Weltreise in einem Wohnmobil zu machen, kommt er zu dem Punkt, an dem er darüber nachdenkt, was für ein kleines Haus man braucht, oder besser, was man selbst braucht und in diesen winzigen Raum passt.

Das richtige Auto als Basis finden

Während der Autofinde-Phase war ich noch alleine auf der Jagd nach dem Weltreise-Traum, also habe ich mich entschieden, welche Eigenschaften für mich essentiell sind. Nach mehreren Gesprächen mit meinen Mitarbeitern kamen vielen Ideen auf und ich begann nach einem Auto zu suchen, das folgende Eigenschaften hat:

  • Kopfraum. Nachdem ich ein paar Monate auf einem Boot gelebt habe, wo ich nicht aufrecht stehen konnte (und ich bin nicht super groß), war das eine sehr wichtige Sache. Also suchte ich ein Auto mit einem Hochdach.
  • Bad. Privatsphäre ist eine Sache, auf die ich kaum verzichten kann, also brauche ich definitiv einen Platz, um Frauensachen zu machen und für den Fall, dass ich mich mit meinem Mitreisenden streite. Ich kann dann einfach die Tür schließen und für mich selbst sein.
  • Kompaktheit. Nachdem ich Geschichten über das Finden von Parkplätzen, das Fahren durch Städte und das Lesen von Brückenhöhenbegrenzungsschildern gehört hatte, wollte ich, dass das Auto so kompakt wie möglich ist.
  • Einfache Technologie. Wenn man unterwegs ist, hat man manchmal keine andere helfende Hand als die eigene. Deshalb sollte das Auto ziemlich alt sein, was bedeutet, dass nicht zu viel Elektronik drin ist (ich bin ganz schlecht mit Stromsachen, am besten repariere ich die Dinge mit einem Hammer).
  • Hochbett. Ein kompaktes Auto zu haben, und trotzdem noch eine Menge Platz zu wollen, bedeutet, dass man den sperrigsten aller Gegenstände eines Wohnmobils irgendwo anders haben muss als unten, wo man lebt, es sei denn, man möchten wirklich jeden Tag das Bett machen. (nein!)

Mit diesen Aspekten ging ich auf die Suche nach (bezahlbaren) Wohnmobile. Was ich fand, war der Volkswagen LT28 Florida, der genauso kompakt war wie ich mir vorstellte, mit der oben genannten Ausrüstung und so alt, dass ich mich fragten musste, ob er noch eine Dampfmaschine hat.

Unser Weltreisemobil Onkel Ernst

Nach fast einem Jahr der Suche fand ich dieses hübsche Juwel zu einem (fast) angemessenen Preis. Als zuverlässiger Freund habe ich ihn Onkel Ernst getauft.

Meine Mama wünschte mir vor allen wichtigen neuen Lebensphasen Glück, wie zum Beispiel vor der Grundschule, dem Gymnasium, meinem ersten Job, zur Universität und so weiter. Sie sagte dann immer: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.“ Mit dieser neuen Lebensphase entschied ich, dass JETZT die Ernsthaftigkeit wirklich beginnt, die in diesem Fall ein wenig Vorglühen und Choke benötigt und zu einer enormen Abgaswolke führt.

Wir haben dann einige Testtouren gemacht und festgestellt, dass er fast perfekt war. Fast? Ja, weißt du, es gibt immer Raum für Verbesserungen. Also haben wir einen Plan erstellt, welche Dinge wir ändern, aufwerten oder neu aufbauen mussten. Um dir deinen Samstagabend zu retten, füllt diese Odyssee dann einen der nächsten Blogbeiträge.

Warum zieht ihr in ein Wohnmobil?

🇬🇧

Ja, warum nur? Das haben wir bisher erreicht. Die Antwort darauf, warum wir Vollzeit in ein Wohnmobil umziehen, kann einfach sein (wie wir sind): Warum nicht? Oder eben auch ein bisschen detaillierter.

Mit dem Masterplan,für ein Jahr um die Welt zu reisen, fragten wir uns: Wie? Womit? Wir haben uns entschieden, dass das Reisen in einem Wohnmobil die beste Option für uns ist: wir können unser ganzes Geraffel einpacken und es fährt mit uns mit, der Schlafplatz befindet sich direkt hinter dem Fahrersitz und wir können anhalten, wo immer wir unseren perfekten Platz gefunden haben. Wir sind nicht auf Reisegruppen, Agenturen oder überfüllte Hostels angewiesen. Es sind nur wir und unser Camper. Vielleicht ein paar Moskitos.

Für unsere geplante Route gibt es nicht viele Möglichkeiten. Nur mit dem Flugzeug zu reisen ist eine Qual für unseren Hund. Schiffe sind nicht sehr häufig gesehen. Gehen? Radfahren? Trampen? Auf keinen Fall. Wir haben von einigen Leuten gehört, die einen Teil unserer Route bereist haben (und erfolgreich waren). Also entschieden wir uns: Lasst uns um die Welt mit dem Auto fahren.

Die Vorbereitung hat sechs Monate gedauert, aber wir fühlen uns immer noch kopflos. Wir werden sehen, welche Freuden uns diese Reise bringen wird.

Ihr fragt euch immer noch: Was ist die Frage Nummer eins? Schaut auch demnächst wieder rein! 🙂